SchlossparkRöthaer Stadtraben bauen am Theaterhügel

Die Röthaer Stadtraben wollen im kommenden Jahr ein Stück zur Geschichte der Marienkirche aufführen. Bühne wird dann der neue Theaterhügel auf der Schlossparkwiese sein. An dem wurde am Sonnabend kräftig gebaut.

Rötha

. Buddeln für die Bühne: Die Röthaer Stadtraben trafen sich am Sonnabend zum gemeinsamen Arbeitseinsatz auf der Schlossparkwiese. Dort steht der Theaterhügel, die Naturbühne für das nächste Bühnenstück des Vereins. „Den haben wir schon im vergangenen Jahr angelegt, allein das Genehmigungsverfahren dafür hat acht Monate gedauert“, sagte Gabriele Richter, Vereinschefin der Röthaer Stadtraben. „Wir sind ja hier mitten im Landschaftsschutzgebiet. Doch der Schlosspark als Naturkulisse ist für unsere Bühne einfach toll.“ Im Jahre 2015 habe die Bühne noch auf der anderen Seite des Waldes gestanden. „Da schauten die Zuschauer gegen die Sonne. Doch nun ist das anders, wir lernen ja auch mit jedem Stück dazu.“Am Sonnabend ging es darum, die künftige Naturbühne weiter zu formen und Rasen anzusäen. „Leider nutzen manche Leute das Gelände als Partyfläche und lassen dann noch Müll herumliegen. Wir haben also immer wieder viel zu tun“, so Gabriele Richter. Bis zur Premiere des neuen Stücks ist noch genug Zeit, selbst das genaue Datum steht noch nicht fest. „Es wird im Sommer 2019 sein. Manche Leute fragen uns aber schon jetzt nach Karten.“ In wenigen Tagen werde der Verein auf seiner Mitgliederversammlung die Termine konkretisieren. Immerhin können sich die Röthaer Stadtraben über Fördergelder freuen. „Das erste positive Schreiben der Bewilligungsbehörde ist da. Darüber sind wir sehr froh.“ Jetzt hängt alles an den intensiven Proben – und am Wetter. Richter: „Diese Art Freiluftspektakel ist natürlich immer ein Risiko, denn das Wetter kann ja niemand vorhersehen.“ Ein kleiner Trick habe bis jetzt immer geholfen. „Wir halten uns einfach an eine alte Bauernregel – gespielt wird stets bei zunehmendem Mond.“ Im vergangenen Jahr habe man das erstmals nicht bedacht – prompt wurde die Bühne bei Sturm und Gewitter regelrecht zerlegt.

 

Jeder der 50 Mitglieder hat seine Aufgabe

Zum Verein gehören rund 50 Leute, jeder bringt sich auf seine Art mit ein. So zum Beispiel Claus Heinz, der für die Bühnenbilder zuständig ist. Beim „Apfelstück“ habe er beispielsweise einen riesigen Weinkeller gemalt, der für große Begeisterung sorgte. Mittlerweile arbeiten ganze Familien mit: Eugene Müller kann seine Mutter und seinen Großvater im Team begrüßen.Was erwartet die Besucher des Theaterspektakels im kommenden Jahr? Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird der Bau der Röthaer Marienkirche sein, der 1510 begann. Ein Vorhaben, von dem sich der damalige Bischof von Merseburg, Thilo von Trotha, wenig begeistert zeigte. „Die Röthaer wollten hier eine riesige Wallfahrtskirche errichten, was eine Menge Geld in die Stadt gebracht hätte“, erzählt Richter. Das werde im neuen Stück ebenso thematisiert wie die Geschichte des Bauernanführers Georg Süßmund, Gastwirt von Mölbis. „Der nahm an der Schlacht von Bad Frankenhausen teil und wurde dann 1525 in Altenburg hingerichtet.“ Dargestellt werden solche historischen Geschichten immer perfekt kostümiert. „Wir greifen dabei auf den altbewährten Nostalgie-Fundus in Ronneburg zurück. Dort gehen einem die Augen über“, verrät Carola Bock. Ziel sei immer eine „gelebte Historie“, ganz ohne verbissenen Ernst. „Bei uns wird viel gelacht.“ Viel Wert lege man dabei auf Qualität, auch beim Thema Akustik. „Um die kümmert sich unser Toningenieur Benjamin Heyne. Er sorgt dafür, dass unsere Emotionen richtig gut rüberkommen“, so Vereinschefin Gabriele Richter.

 

Von Bert Endruszeit   (Fotos Quelle Bert Endruszeit)   09.04.2018 LVZ